"Zugereist": Nutrias

Zugegeben der Begriff "Zugereist" beschreibt den Kern der Sache nur unzureichend, denn "verschleppt" um auf Tierfarmen zuerst als Felllieferanten und später als Fleischlieferanten zu fungieren, wäre eigentlich zutreffender. Diese Nagetierart war ursprünglich in Südamerika beheimatet und wird gelegentlich mit der aus Nordamerika stammende Bisamratte verwechselt, die sich in Europa ebenfalls als Neozoon eingebürgert hat, aber deutlich kleiner ist und durch den seitlich abgeflachten Schwanz von der Nutria unterscheidet.

 

Die mittlerweile auch in Deutschland etablierten Nutriavorkommen sind zumeist aus diesen Farmen geflüchtet und ernähren sich vorwiegend vegetarisch. Wegen ihrer Fähigkeit sich ganzjährig fortzupflanzen und der Tatsache, das Jungtiere schon nach ca. fünf Monaten geschlechtsreif sind, werden sie häufig als Schädlinge betrachtet. Zu Unrecht, denn zum einen gelten die verursachten Schäden durch Grabungen in Uferbereichen sowie die landwirtschaftlichen Schäden als gering und zum anderen drängen sie die ebenfalls eingeschleppten Bisamratten in deren Verbreitung zurück, die erheblichere Schäden an den Wasserwegen verursachen können als die Nutria. Eine Bestandsregulierung durch Bejagung ist auch deswegen meiner Meinung nach unnötig, weil eine wirklich starke Verbreitung hierzulande nicht stattfindet, weil das mitteleuropäische Klima für Nutrias eher ungünstig ist. Manche Populationen brechen daher nach wenigen Jahren von alleine wieder zusammen.

 

Ich plädiere daher zugunsten der putzigen Nager und deren Verbleib in unserer Natur.

 

(Informationsgrundlage: Wikipedia)